Die menschliche Haut: Leistungsstark und angreifbar

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Die menschliche Haut schützt den Körper vor äußeren Einflüssen und vor Krankheiten. Sie ist das größte Organ des Menschen und ist täglich großen Belastungen ausgesetzt. Hier folgt alles Wissenswerte zu Haut und Hauterkrankungen.

Die menschliche Haut: Aufbau und Funktion

Die menschliche Haut kann bis zu 1,8 m² groß sein und wiegt zwischen drei und zehn Kilogramm. Teilweise kann sie sogar bis zu 20 kg wiegen, wenn das Fettgewebe, welches sich unter der Haut befindet, mit eingerechnet wird. Tagtäglich wird die Haut gewaschen, gecremt und mit allerlei hilfreichen Produkten für mehr Wohlbefinden konfrontiert. Nicht jede Behandlung tut der Haut wirklich gut, nach anderen Anwendungen lechzt sie regelrecht. :

Ein Beispiel ist die Feuchtigkeitspflege, die gerade an trockenen Winter- und heißen Sommertagen unverzichtbar ist. Um zu verstehen, warum die menschliche Haut vergleichsweise anspruchsvoll ist, sollte ihr Aufbau bekannt sein.

Aufbau der Haut im Detail

Die menschliche Haut bildet eine schützende Barriere um den Körper, wobei diese Funktion auch bei der Haut von Tieren gegeben ist. Die Haut schützt damit vor Umwelteinflüssen durch hohe oder niedrige Temperaturen, durch Schmutz, UV-Strahlung oder vor einem Angriff durch Bakterien und andere Keime.

Gern wird behauptet, die Haut sei der „Spiegel unserer Seele“ und das ist gar nicht so weit hergeholt. Denn: Wer beispielsweise psychisch extrem unter Druck steht, muss häufig mehr Hautunreinheiten hinnehmen. Die Hautbarriere wird geschwächt, die Haut in ihrer Funktion behindert. Nicht umsonst gibt es die Aussage, dass man sich „in seiner Haut nicht wohlfühlt“.

Der Aufbau der Haut ist in Schichten, wobei nur die äußere Hautschicht wirklich sichtbar ist:

  1. Oberhaut

    Die Oberhaut heißt auch Epidermis und besteht aus einer Schicht verhornter Hautzellen, dem sogenannten Plattenepithel. Ganz oben liegen abgestorbene Hautzellen, die die oberste Schutzbarriere bilden. Darunter liegt die Keimschicht, aus der sich der Nachschub für die Plattenepithel-Schicht bildet. Die Keimschicht wiederum besteht aus der Stachelzell- und der Basalzellschicht, wobei sich in Letzterer die Stammzellen befinden. Außerdem sind hier die Melanozyten zu finden, die für die Färbung der Haut durch Bildung von Pigmenten verantwortlich sind. In der Stachelzellschicht hingegen finden sich die Langerhans-Zellen, dabei handelt es sich um Immunzellen.

     Der Aufbau der Haut ist in Schichten, wobei nur die äußere Hautschicht wirklich sichtbar ist ( Foto: Shutterstock- Galaxy love design )

    Der Aufbau der Haut ist in Schichten, wobei nur die äußere Hautschicht wirklich sichtbar ist ( Foto: Shutterstock- Galaxy love design )

  2. Lederhaut

    Die Lederhaut heißt lateinisch Dermis und wird durch eine Hautschicht dargestellt, die reich an Kollagenfasern ist. Außerdem besteht sie aus Bindegewebsfasern, die wiederum dafür sorgen, dass die Haut dauerhaft elastisch bleibt. Die Lederhaut leidet besonders unter dem Altern des Menschen und stellt im Laufe der Jahre mehr und mehr die Kollagenproduktion ein. Die Elastizität der Haut lässt nach und es bilden sich Falten. Außerdem finden sich in der Lederhaut die Blut- und Lymphgefäße, des Weiteren Haarfollikel, Schweiß- und Talgdrüsen. Auch die Nervenfasern sind hier eingebettet.

  3. Unterhaut

    Die Subcutis, wie die Unterhaut medizinisch korrekt heißt, besteht aus Fett- und Bindegewebe. Sie ist Schutz vor Kälte, dient als Energiespeicher und ist eine sogenannte Verschiebeschicht, die in Abgrenzung der Bindegewebshülle zur Muskulatur nötig ist.

Die menschliche Haut ist ein erstaunliches Organ, das eine Vielzahl von Bedrohungen vom Körper fernhalten kann. ( Foto: Shutterstock-puhhha )_

Die menschliche Haut ist ein erstaunliches Organ, das eine Vielzahl von Bedrohungen vom Körper fernhalten kann. ( Foto: Shutterstock-puhhha )_

Die Funktion der Haut

Die wichtigste Funktion der menschlichen Haut besteht im Schutz des Körpers vor äußeren Einflüssen und Krankheitskeimen. Allerdings übernimmt sie noch weitaus mehr Funktionen und reguliert unter anderem den Wärmehaushalt. Sie speichert Wasser, Salze und Fett und dient als Ausscheidungsorgan für Stoffwechselprodukte. Bei einer geschädigten Niere können beispielsweise Abbauprodukte auch über die Haut ausgeschieden werden.

Eine Notlösung des Körpers, um für ihn giftige Substanzen loszuwerden und keine Lösung auf Dauer, falls die Nieren ihre Arbeit nicht wieder wie gewohnt aufnehmen. Dennoch zeigt es recht eindrucksvoll, wie leistungsfähig die menschliche Haut wirklich ist.

Die Oberhaut befindet sich in einem ständigen Prozess der Erneuerung und regeneriert sich durch Hautzellen, die von der Lederhaut nach oben geschoben werden. Der Säureschutzmantel der menschlichen Haut besitzt den pH-Wert von 5,5: Nur dann, wenn dieser optimal ist, kann die widerstandsfähige Schutzschicht all ihre Funktionen wirklich erfüllen.

Bei den zahlreichen Informationen rund um die Haut wird gern vergessen, dass der pH-Wert durchaus wichtig ist und durch Seifen und Pflegeprodukte zerstört oder zumindest geschwächt werden kann.

Die menschliche Haut übernimmt zudem diese Funktionen:

  • zuverlässiger Speicher für Nährstoffe
  • Versorgung der Oberhaut durch Gefäße in der Unterhaut
  • Wahrnehmung von Kältereizen
  • Reizweiterleitung über Nerven
  • Verbesserung des Tastsinns durch feine Härchen in der Haut
  • Dämpfung von Druck und Stößen
Die menschliche Haut ist nicht immer glatt und ohne Makel. Diese Haut hat eine Krankheit die sich ein Arzt anschauen muss. ( Foto: Shutterstock- Kobzev Dmitry )

Die menschliche Haut ist nicht immer glatt und ohne Makel. Diese Haut hat eine Krankheit die sich ein Arzt anschauen muss. ( Foto: Shutterstock- Kobzev Dmitry )

Hautprobleme: Die menschliche Haut im Dauerstress

Die menschliche Haut ist ein erstaunliches Organ, das eine Vielzahl von Bedrohungen vom Körper fernhalten kann. Doch wird sie längere Zeit thermisch oder mechanisch beansprucht oder wird der Säureschutzmantel zerstört, kann sich das sehr negativ auswirken. Eine geschwächte Haut lässt Keime hindurch und kann auch selbst erkranken.

Unter anderem gilt Neurodermitis als häufige Hauterkrankung, die beispielsweise durch Stress begünstigt wird. Auch Allergien und Ekzeme können sich zeigen, wenn die Haut großem Stress ausgesetzt ist oder in ihrer Regeneration behindert wird. Letzteres ist immer dann der Fall, wenn die Ursache für eine Schädigung nicht behoben wird und die menschliche Haut kontinuierlich einem schädigenden Einfluss ausgesetzt bleibt.

Die häufigsten Hauterkrankungen im Überblick

Eine der häufigsten Erkrankungen, mit denen die menschliche Haut vor allem im Jugendalter zu kämpfen hat, ist Akne. Doch auch ältere Menschen können davon betroffen sein, wenn beispielsweise ein Ungleichgewicht im Hormonspiegel vorliegt oder wenn es ernährungsbedingte Probleme gibt. Die Symptome einer Akne zeigen sich vor allem im Gesicht und am Dekolleté, sie können aber auch den Rücken und den Hals betreffen.

Auch bei Jugendlichen ist es die Umstellung des Hormonhaushaltes, der für die Probleme mit der Haut sorgt. Wichtig sind milde Waschlotionen, die die Haut nicht zu stark austrocknen, denn ansonsten wird die Fettproduktion weiter angeregt. In schlimmen Fällen wird der Hautarzt Antibiotika verschreiben, mit denen sich die Beschwerden lindern lassen. Auch Laser- und Farblichttherapien kommen zur Anwendung.

 Auch bei Neurodermitis wird die Haut rot, trocken und schuppig. Sie juckt und es können sich nässende Ekzeme bilden. Neurodermitis kann angeboren sein oder sich im Laufe der Zeit erst entwickeln. ( Foto: Shutterstock- Ternavskaia Olga Alibec )

Auch bei Neurodermitis wird die Haut rot, trocken und schuppig. Sie juckt und es können sich nässende Ekzeme bilden. Neurodermitis kann angeboren sein oder sich im Laufe der Zeit erst entwickeln. ( Foto: Shutterstock- Ternavskaia Olga Alibec )

Auch die Gürtelrose ist recht häufig. Sie wird durch Viren ausgelöst und ist an einem Hautausschlag zu erkennen, der sich gürtelförmig an Brust, Rücken und teilweise am Bauch zeigt. Auch Fieber, Kopf- und Gliederschmerzen sowie ein allgemeines Krankheitsgefühl können hinzukommen. Die Gürtelrose kann für ältere oder vorerkrankte Menschen sogar lebensbedrohlich sein, wenn sie nicht behandelt wird. Da es sich bei dem Auslöser der Gürtelrose um Viren handelt, können nur die Symptome bekämpft werden. Schmerzstillende und anti-entzündliche Mittel helfen gut.

Verschiedene Flechtenarten sind ebenfalls recht häufig. Ihnen gemein ist, dass sie meist jucken, dass sich die betroffene Hautstelle rötet und dass sie stark jucken kann. Es gibt allerdings unterschiedliche Arten von Flechten. Während die Schuppenflechte mit Autoimmunerkrankungen einhergehen kann, in Schüben verläuft und eine medikamentöse Linderung braucht, ist eine Behandlung der Röschenflechte meist aufgrund ihrer selbst heilenden Eigenschaften nicht nötig.

Auch bei Neurodermitis wird die Haut rot, trocken und schuppig. Sie juckt und es können sich nässende Ekzeme bilden. Neurodermitis kann angeboren sein oder sich im Laufe der Zeit erst entwickeln. Die meisten Neurodermitiker kennen ihre Trigger und wissen, dass beispielsweise bestimmte Medikamente, chemische Substanzen, trockene Heizungsluft oder Tierhaare einen teilweise starken Schub auslösen können.

Ebenfalls zu den häufigen Hautkrankheiten zählt Fußpilz, der sich gern dort verbreitet, wo es feucht und warm ist. In Saunen und Schwimmbädern lauern diese Pilze, die zu nässenden und juckenden Stellen zwischen den Zehen und an der Fußsohle führen können. Wird der Fußpilz nicht behandelt, breitet er sich weiter aus und kann sogar die Nägel betreffen. Beim Anlegen der Kleidung ist es auch möglich, die Pilze auf andere Körperteile zu übertragen, sodass sie sich beispielsweise im Genitalbereich ansiedeln können.

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